Performance

Linda Nadji
AUF/ZU. Versuchsanordnungen.
Körper/Raum/Interieur

Im leeren Haus Lange setzt sich die Künstlerin Linda Nadji in einer Performance mit dem Spannungsgefüge zwischen Körper, Raum und Interieur auseinander. Der Körper, der sich zum Raum und zur Architektur bewegt und sich darin durchweg aufs Neue verortet, lässt immer wieder neue Kompositionen entstehen.

Linda Nadji  
AUF/ZU. Versuchsanordnungen  
Körper/Raum/Interieur  
Performance  
Ausst. Anders Wohnen, Prolog: Mixed Reality, Haus Lange/Kunstmuseen Krefeld, 27.03.2019  
Foto: Linda Nadji
Linda Nadji
AUF/ZU. Versuchsanordnungen
Körper/Raum/Interieur
Performance
Ausst. Anders Wohnen, Prolog: Mixed Reality, Haus Lange/Kunstmuseen Krefeld, 27.03.2019
Foto: Linda Nadji
Linda Nadji  
AUF/ZU. Versuchsanordnungen  
Körper/Raum/Interieur  
Performance  
Ausst. Anders Wohnen, Prolog: Mixed Reality, Haus Lange/Kunstmuseen Krefeld, 27.03.2019  
Foto: Linda Nadji
Linda Nadji
AUF/ZU. Versuchsanordnungen
Körper/Raum/Interieur
Performance
Ausst. Anders Wohnen, Prolog: Mixed Reality, Haus Lange/Kunstmuseen Krefeld, 27.03.2019
Foto: Linda Nadji
Linda Nadji  
AUF/ZU. Versuchsanordnungen  
Körper/Raum/Interieur  
Performance  
Ausst. Anders Wohnen, Prolog: Mixed Reality, Haus Lange/Kunstmuseen Krefeld, 27.03.2019  
Foto: Linda Nadji
Linda Nadji
AUF/ZU. Versuchsanordnungen
Körper/Raum/Interieur
Performance
Ausst. Anders Wohnen, Prolog: Mixed Reality, Haus Lange/Kunstmuseen Krefeld, 27.03.2019
Foto: Linda Nadji
Linda Nadji  
AUF/ZU. Versuchsanordnungen  
Körper/Raum/Interieur  
Performance  
Ausst. Anders Wohnen, Prolog: Mixed Reality, Haus Lange/Kunstmuseen Krefeld, 27.03.2019  
Foto: Dirk Rose
Linda Nadji
AUF/ZU. Versuchsanordnungen
Körper/Raum/Interieur
Performance
Ausst. Anders Wohnen, Prolog: Mixed Reality, Haus Lange/Kunstmuseen Krefeld, 27.03.2019
Foto: Dirk Rose
Linda Nadji  
AUF/ZU. Versuchsanordnungen  
Körper/Raum/Interieur  
Performance  
Ausst. Anders Wohnen, Prolog: Mixed Reality, Haus Lange/Kunstmuseen Krefeld, 27.03.2019  
Foto: Linda Nadji
Linda Nadji
AUF/ZU. Versuchsanordnungen
Körper/Raum/Interieur
Performance
Ausst. Anders Wohnen, Prolog: Mixed Reality, Haus Lange/Kunstmuseen Krefeld, 27.03.2019
Foto: Linda Nadji

In zugleich monumentalen wie minimalen Gesten und Bewegungen eignen sich vier Performerinnen die Wesenszüge der Mies’schen Raumschöpfung an. Dabei scheinen die Grenzen zwischen den Körpern der Performerinnen, den Interieurelementen und der geometrisch achsenbetonten Architektur unscharf zu werden. Ganz im Sinne der Bauhausbühne, in der die Rationalisierung und Geometrisierung des menschlichen Körpers sowie dessen räumliche Inszenierung im Fokus stand, enthält Nadjis Performance Reminiszenzen an Oskar Schlemmers utopisches Konzept des „Neuen Menschen“. Schlemmer definierte den Menschen buchstäblich wie sinnbildlich als „Maß und Mitte“ aller Dinge und strebte nach universeller Harmonie. Gleichzeitig sieht er den Menschen als räumlichen Körper an und enthebt ihn so jeder Subjektivität.

Auch die Körper der Besucher spielen in der Performance von Linda Nadji eine wesentliche Rolle: Als optimalen Betrachterstandpunkt wählt die Künstlerin für den Beginn der Performance den Gartenbereich. Die Rückseite von Haus Lange wirkt wie ein längliches Band mit großen Fenstern, in denen die vier Performerinnen zu sehen sind. Die Architektur als Bühne und die großen Fenster als gläserne Rahmen bieten einen besonderen Blick auf die sich verändernden Körperbilder im Inneren. Verändert man als Betrachter seine Position und schreitet entlang der Außenfassade, öffnen und schließen sich Blickachsen, Raum- und Körperlinien überlagern und brechen sich, Spiegelungen blenden Bewegungen und Formen in- und übereinander, Innen- und Außenraum verbinden und trennen sich, Licht und Schatten setzen Collagen zusammen und zersplittern sie zugleich.

Im Innenbereich verändert sich die Perspektive: Die zuvor durch die Außenwände markierte Grenze von Betrachter- und Bühnenraum bricht auf. Besucher bewegen sich frei im Innenraum und begegnen den Performerinnen. Was zuvor an ein flaches sich bewegendes Fensterbild erinnerte, bekommt nun Tiefe, in der sich die Besucher ebenfalls verorten. Die Performerinnen nutzen ihre Körper, um den Raum punktuell zu akzentuieren und die Interieurelemente linear zu erweitern. Es findet ein Wechselspiel statt: Der menschliche Körper wird zur Architektur und Architektur als beweglicher Körper erfahrbar. Linda Nadji spielt in ihrer Performance mit dem fließenden Raumkonzept von Mies van der Rohe und der Idee vom bewegten und offenen Bewohnen.

Performerinnen: Malin Gebken, Clara Marie Müller, Yana Nonotorova, Xenia Toews

Linda Nadji  
AUF/ZU. Versuchsanordnungen  
Körper/Raum/Interieur  
Performance  
Ausst. Anders Wohnen, Prolog: Mixed Reality, Haus Lange/Kunstmuseen Krefeld, 27.03.2019  
Foto: Dirk Rose
Linda Nadji
AUF/ZU. Versuchsanordnungen
Körper/Raum/Interieur
Performance
Ausst. Anders Wohnen, Prolog: Mixed Reality, Haus Lange/Kunstmuseen Krefeld, 27.03.2019
Foto: Dirk Rose

Die Bildhauerin und Performancekünstlerin Linda Nadji (*1972, Teheran) beendete ihr Studium an der Kunstakademie Düsseldorf 2011 als Meisterschülerin von Hubert Kiecol. Zuvor absolvierte sie eine Schauspielausbildung in Köln sowie ein Designstudium an der Fachhochschule Aachen. Heute lebt und arbeitet sie als freischaffende Künstlerin in Köln.

Julia Reich