online-katalog
*
innen, Designer*
innen, Architekt*
innenHaus Lange Haus Esters
Bei der Inneneinrichtung der beiden Häuser arbeitete Mies van der Rohe eng mit seiner damaligen Partnerin, der Innenarchitektin Lilly Reich zusammen. Sie griffen teilweise auf bereits zuvor entworfene Möbel zurück, in anderen Bereichen – wie beispielsweise im Zimmer der Dame – wurden neue Raumkompositionen entwickelt.
In Anbetracht zweier durchaus eigenständiger, selbstbewusster und erfolgreicher Geschäftsleute und Bauherren ist die Offenheit für ein in vielen Teilen identisches Gestaltungskonzept mehr als bemerkenswert. Neben der eher unauffälligen Detaillierung werden gleiche Schalter, Türgriffe, Fußleisten, Fliesen und Bilderhängeleisten eingesetzt, wie auch technische Gerätschaften in den Küchen und Bädern, bis hin zu der gleichen Farbgebung und Oberflächenbeschaffenheit bei Wänden, Schränken, Türen und Fußleisten.
Einzigartig ist die Verwendung gleicher raumbestimmender Möbel in den Essräumen und den Wohnhallen, wie auch von Einbauschränken, Anrichten und Vitrinen, die sich in Material und Konstruktion ebenfalls entsprechen. Die nahezu identische Materialität der Häuser zeigt sich auch in der Verwendung des Fassadenziegels, der gleichermaßen detaillierten und farbig gefassten Fenster, der Detailierung aller Geländer und Terrassen und schliesslich der Oberflächen der Böden. Sie gipfelt in den Eingangstüren aus Makassar-Ebenholz. Für die Eingangshallen der beiden Villen entwickelten Mies van der Rohe und Lilly Reich 1930 eine Ausstattung, die aber nicht realisiert wurde.
Nobert Hanenberg, Daniel Lohmann